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Vorschläge für Arbeitsaufträge
Im Rahmen einer Hausaufgabe könnten sich die Schüler zunächst
selbständig erste Informati-onen zum Thema Zwangsarbeit beschaffen.
Welchen Weg die Lernenden dabei einschlagen, bleibt ihnen überlassen.
Mögliche Quellen: Internet, Zeitung, Befragung von Zeitzeugen (Großeltern
etc.). Die erste Schulstunde beginnt anschließend mit einem Brainstorming
auf der Grundlage der Rechercheergebnisse.
M 1: Um die Schüler an einen bewussten Umgang mit Statistiken heranzuführen,
ist es wichtig , dass sie sich über den generellen Aussagegehalt
des vorliegende Materials Gedanken machen. Die Lernenden sollen überlegen,
welche Fragen mit Hilfe der Tabelle überhaupt zu beantworten sind.
Dabei soll auch zur Sprache kommen, dass es sich hier nur um eine Momentaufnahme
handelt. Anschließende konkrete Fragestellungen des Lehrers könnten
lauten: Wie setzten sich die während des Zweiten Weltkrieges in
Deutschland beschäftigten Ausländer quantitativ zusammen?
Vergleichen Sie die einzelnen Nationalitätengruppen und beachten
Sie jeweils das zahlenmäßige Verhältnis zwischen Männern
und Frauen. Welche strukturellen Merkmale lassen sich anhand der Tabelle
erkennen? Suchen sie nach Erklärungsansätzen.
M 2: Erstellen Sie anhand der DAF-Listen eine Tabelle, die die in Wiesbaden
und Mainz le-benden Ausländer nach Nationalität und Geschlecht
aufschlüsselt. Diese Aufgabe kann die Klasse arbeitsteilig erledigen:
eine Hälfte bearbeitet den Kreis Mainz, die andere Hälfte
den Kreis Wiesbaden. Wo liegen Übereinstimmungen und Unterschiede
zur Reichsebene? Den Schülern wird hier insbesondere der geringe
Anteil polnischer Arbeitskräfte in ihren Auflis-tungen ins Auge
fallen. Die Lernenden sollen selbständig nach der entsprechenden
Erklärung für ihre Feststellung suchen und ein Problembewusstsein
beim Umgang mit den Quellen entwickeln.
In welchen Mainzer und Wiesbadener Betrieben wurden "Ostarbeiterinnen"
in größerem Umfang beschäftigt?
M 3: Wie gestaltete sich der Einsatz von Polinnen und Sowjetbürgerinnen
zahlenmäßig in Wiesbaden? Vergleiche mit der Reichsebene.
M 4-M 11: Woran sollte sich nach dem Willen hoher nationalsozialistischer
Parteifunktionäre die Behandlung der Ausländer orientieren?
Welche Konsequenzen hatte dies für die osteuropäischen Arbeiter?
Fassen Sie die für polnische und sowjetische Arbeitskräfte
im Reich geltenden Bestimmungen in eigenen Worten zusammen. Welchen
Beschränkungen unterlagen diese Personengruppen? Welchen Zweck
verfolgten die Vorschriften?
M 7:Worin liegt der hohe Frauenanteil bei Polen und Sowjetbürgern
begründet?
Für einen multiperspektivischen Geschichtsunterricht ist es wichtig,
den Schülern ein und den selben Sachverhalt aus unterschiedlichen
Blickwinkeln zu präsentieren. M 4 - M 11 führen den Lernenden
die rassistische, ausbeuterische Sichtweise der nationalsozialistischen
Machthaber vor Augen.
M 12-M 22: Charakterisieren Sie die Ausnahmesituation sowjetischer Zwangsarbeiterinnen.
Stellen Sie Vergleiche her zu deutschen Frauen und sowjetischen Männern.
Warum erfreuten sich gerade die "Ostarbeiterinnen" so großer
Beliebtheit bei den Arbeitgebern?
Was sagt M 17 über die Realisierung von oben angeordneter Erlasse
an der Basis aus?
M 20 und M 21 spiegeln den weniger rassistisch als vielmehr ökonomisch
geprägten Stand-punkt vieler Industrieller wider. Ihre Interessen
setzten sie allerdings auf den Grundlagen der weltanschaulich motivierten
Maßgaben des NS-Regimes um.
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[Thematischer Überblick] [Literaturverzeichnis]
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