Günter Henkel: Ein Brief aus Bjelorussland |
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Als dieses Schreiben die Ortspolizeibehörde in Montabaur erreichte, am 14. März 1945, standen amerikanische Panzer vor Koblenz. Wenige Tage bevor die amerikanische I. Armee den Westerwald durchquerte (26. März 1945), verhängte der Landrat des Unterwesterwaldkreises ein Ausgangsverbot für Ausländer, wonach "für sämtliche ausländische Arbeitskräfte ... ab sofort Ausgangssperre von 20 Uhr bis 5 Uhr" bestand. [19]"1945 wurden wir von den Amerikanern befreit", schreibt Frau Batzukowa in ihrem Brief an den Bürgermeister von Montabaur. Die Disziplinierung der Zwangsarbeiter muss bis zum letzten Tag gedauert haben, denn in der oben zuerst genannten Liste ist für die hier unter "Russen" geführten Frauen und Männer auch die Beendigung der Arbeit in den jeweiligen Betrieben und Institutionen angegeben. Für Jakob Batzukow wird wie für alle bei der Firma Ortlinghaus-Werke - einem Rüstungsbetrieb - in Montabaur als Arbeitsende einheitlich der 25. März 1945 genannt. Auch Frau Batzukowa hat in diesem Betrieb gearbeitet, wie aus der zweiten Liste zu ersehen ist.
[19] Stadtarchiv Montabaur, Abt. 4, Nr. 1344. |
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