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Am 4. Januar 1993 erhielt der Bürgermeister der Stadt Montabaur
folgenden Brief:[1]
Den 20. Dezember
Grodno
Sehr geehrter Herr Bürgermeister!
Hiermit wende ich mich an Sie mit einer Bitte. Ich bin Batzukowa Nina
Jossifowna (geb. 1913) und lebe in Grodno (Weißrußland). Während des
2. Weltkrieges wurden ich, mein Mann Batzukow Jakow Sacharowitsch (geb.
1907) und meine Kinder Sinaida und Leonid (geb. 1938) in den Jahren
1943-1945 nach Deutschland hinausgeführt. Wir wohnten in einem Lager
der Stadt Montabaur und arbeiteten in einem Werk, wo Geschosse hergestellt
wurden. Ich bin schon im Alter von 80 Jahren und fast alles vergessen
habe. Ich erinnere mich nur, daß der Vorgesetzte des Lagers ein Mann
ohne Arm war und auch Frau Ewa. Neben dem Lager gab es viele Bretter
und Holzstämme. Vielleicht befand sich daneben ein Sägewerk oder ein
Holzspeicher. 1945 wurden wir von den Amerikanern befreit und in die
Heimat geschickt. - Im Brief schicke ich das Foto meiner Kinder Sinaida
und Leonid (1945 Jahr).
Ich, sowie meine Kinder Sinaida und Leonid brauchen dokumentarische Bestätigung, daß wir seit 1943
bis 1945 in Deutschland in einem Lager gearbeitet hatten. Das brauchen wir für das Anrechnen der Rente.
Vielleicht sind einige Dokumente, Papiere oder Angaben im Archiv der Stadt unverletzt erhalten.
Mit Dankbarkeit und Herzlichen Grüßen
Batzukowa Nina Jossifowna
[1] Stadtarchiv Montabaur, Abt.
5 Nr. 37.
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