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Günter Henkel: Ein Brief aus Bjelorussland

Auf diesem allgemeinen Texthintergrund erhält Frau Batzukowas Schreiben das ihm zustehende Gewicht. Die Familie, Eltern und Kinder, wurden "in den Jahren 1943-1945 nach Deutschland h i n a u s g e f ü h r t". 1943 war die Kriegslage schon so prekär geworden, dass Familien mit kleinen Kindern nach Deutschland deportiert wurden: Sinaida und Leonid waren zu dieser Zeit fünf oder sechs Jahre alt. Endstation muss - wie im Brief erwähnt - Montabaur gewesen sein, denn in der schon erwähnten Liste wird unter Nr. 10 Jakob Batzukow geführt, geboren am 24.10.1907. Obwohl in dieser Liste auch 132 Frauen genannt werden, fehlt Frau Batzukowa; auch Kinder sind nach den gegebenen Geburtsdaten nicht aufgeführt. In einer anderen Abteilung des Archivs fand sich jedoch eine zweite Liste, die ausschließlich Frauen nennt, die in einem bestimmten Betrieb arbeiteten. In dieser Liste findet man unter Nr. 74 Nina Batzukowa, geb. Judenidsch, geboren am 14.9.1913. Hier werden auch Kinder genannt:

Nr. 8 Nadeschka Schawaribjowa, geb. am 05.05.1933, 1943 also 10 Jahre alt;
Nr. 32 Soja Jakowlewa, geb. am 29.06.1930, 1943 13 Jahre;
Nr. 34 Lidija Kameka, geb. am 30.09.1932, 1943 11 Jahre;
Nr. 44 Ludmilla Kulikowska, geb. am 23.02.1933, im Stichjahr 1943 10 Jahre alt. [10]

Die Kinder von Frau Batzukowa sind in diesem Jahr fünf oder sechs Jahre alt; sie fehlen in dieser Liste, in der nur Frauen genannt werden, die in erwähntem Industriebetrieb arbeiteten.

[10] Stadtarchiv Montabaur, Abt. 5, Nr. 37.

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