Michael Martin: Zwangsarbeiter in Landau |
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Die Eigentümerin der Baracken, die Flakverwaltung Speyer, kündigte am 3. November 1943 das Mietverhältnis und verlangte die sofortige Räumung, da sie die Baracken abreißen und an anderer Stelle wieder aufbauen wollte. Eine Maßnahme, die "die Stadtverwaltung und die in Betracht kommenden Arbeitgeber in größte Besorgnis bringt, denn beide Teile sind z. Zt. außer Stand, anderweitige Unterkunftmöglichkeiten für die Ostarbeiter zu schaffen." [14] Die Stadtverwaltung erhob sofort Einspruch, wobei die Argumente weitere Informationen über das Lager liefern: Es wurde angeführt, dass die 1938 aufgestellten Baracken von ausgesprochen schlechter Qualität seien und bei einem Abriss mehr als 60% des Materials nicht mehr verwendbar seien. Im Übrigen gehe die Verpflegung von französischen Arbeitertransporten durch die Lagerküche weiter und an manchen Tagen würden hier über tausend Personen verpflegt. Obwohl die Räumungsverfügung im April 1944 aufgehoben wurde, scheint das Lager von der Stadt selbst geräumt und die Arbeiter in ein Lager auf dem Horst verlegt worden zu sein. Im Dammheimer Lager traten danach verstärkt "Zerstörungen an Fenstern, Dächern, Einfriedungen etc. auf, welche von der mutwilligen Jugend oder sonstigen asozialen Elementen vorgenommen wurden". [15] Nichtsdestoweniger übernahm die Reichsbahn das Lager und quartierte dort eine unbekannte Anzahl von eigenen ausländischen Arbeitern ein. Später wurde es bei einem der Luftangriffe auf Landau zerstört.
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