Michael Martin:
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Dieser Beitrag ist der
folgenden gedruckten Publikation entnommen: Hans-Georg Meyer, Hans Berkessel
(Hrsg.): "Unser Ziel - die Ewigkeit Deutschlands" (Die Zeit
des Nationalsozialismus in Rheinland-Pfalz, Band 3). Verlag Hermann
Schmidt Mainz 2001, S. 60-71, ISBN 3-87439-453-0. Zur Aktualität des Themas"Guten Tag, Herrliche Rat! Nach dem langen Schweigen schreibe ich den Brief. Das bin ich, Nadytisch Kateryna Oleksijwna. Ich arbeitete in ihrer Familie als Ostarbeiterin im Jahre 1942. Ihr Vater und Ihre Mutter waren sehr gut und herzlich zu mir. Sie liebten mich und ich auch liebte Ihre Eltern. Im Jahre 1943 machte Ihr Vater mir notwendige Ausweis und gab mir Urlaub. Während meiner Reise nach Haus wurde ich verwundet. Den ganzen Winter war ich im Krankenhaus in Polen. Im Krankenhaus das Bein wurde mir abgenommen. Jetzt bin ich Invalide. Das Leben des Invaliden ist nicht sehr leicht. Aber ich lebe und hoffe auf Ihren Brief." "Ich wurde während der Menschenjagd in der
Stadt Jaroslaw im Jahre 1942 verhaftet und zur Zwangsarbeit ins Deutsche
Reich deportiert. Damals habe ich bei der Firma Günther Blaesdams
Sägewerk in der Stadt Landau gearbeitet. Ich habe damals 3 Kilometer
entfernt von der Stadt im DAF-Lager Dammheim gewohnt. In Dammheim und
in der Gegend gab's zu jener Zeit viele andere Betriebe, u.a. drei Sägewerke...
In den o.g. Werken haben die Ausländer gearbeitet, auch die Polen.
Wir haben alle im DAF-Lager Dammheim gewohnt. Dies sind nur zwei Beispiele von zahlreichen Anfragen, die das Stadtarchiv Landau oder das Versicherungsamt in den letzten Jahren erreicht haben, manchmal in Kyrillisch, oft in holprigem Deutsch oder mit nur vagen Ortsangaben und immer in äußerst höflichen Formulierungen. In diesen Anfragen wird um einen Nachweis für die in Landau und Umgebung geleistete Arbeit in der Zeit des Zweiten Weltkriegs gebeten. In den meisten Fällen konnte das Stadtarchiv weiterhelfen. So auch in den beiden vorliegenden: Die Namen der Antragsteller konnten in einer Kartei gefunden werden und daraus bestätigt werden, dass sie in Landau gearbeitet hatten. [2] Zu den näheren Umständen der Zwangsverschleppung nach Deutschland geben die Quellen im Stadtarchiv freilich nur wenig Auskunft.
[1] Registratur des Stadtarchivs
Landau (= StA LD) 411-41-9.2 Zwangsarbeiter. |