Michael Martin: Zwangsarbeiter in Landau |
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Nachdem das Lager umzäunt und die Bewachung gewährleistet war, wurde das Lager für 100 Mann eingerichtet und im Dezember 1942 mit 73 Polen belegt. Diese Arbeiter wurden morgens um 6.45 Uhr durch einen Arbeiter der Firma Foell und Leber abgeholt und zur Firma gebracht, wo Beauftragte der einzelnen Betriebsführer die ihnen zugeteilten Arbeiter abholten. Abends um 5 Uhr sammelten sich die Männer am gleichen Platz zum Rückmarsch. Samstags wurde bis 12.30 Uhr bzw. 13.30 Uhr gearbeitet. Es braucht hier keine Landauer Firma im einzelnen genannt zu werden: fast alle Firmen waren an diesem System beteiligt. Nur bruchstückhaft sind wir über die Verhältnisse im Lager informiert. Wenn aber die DAF, "um den Bedarf an Kohlen und Holz zu Heizzwecken zu reduzieren", für die Lagerinsassen eine zweite Decke anfordert, dann kann man sich in etwa die Ausstattung vorstellen. [11] In dieses Bild des Mangels passt auch ein Aktenvermerk vom Januar 1943, in dem eine Heizungsfirma mit dem Einbau eines Boilers beauftragt wird, nachdem "im Lager nur 4 Stück Brausezellen und etwa 10-15 Waschstellen mit Kaltwasser vorhanden" waren. [12] Einen weiteren Hinweis enthält die Nachricht von der Errichtung einer Bade- und Entlausungsanstalt Ecke Industrietraße/Ostring. Der Plan scheint dann aufgegeben worden zu sein, denn die Insassen wurden im Juli in der Entlausungsanstalt der Firma Ludowici in Jockgrim und später in einem separaten Bereich der 18er Kaserne an der Weißenburgerstraße entlaust. Dieser Termin bot im übrigen die Gelegenheit, in der so genannten Altkleiderverwertungsstelle "erforderliche Kleidungsstücke zum Wechseln und getragene Schuhe anzufordern." [13] Am Rande sei angemerkt, daß von den sechs Bunkern, die in Dammheim standen und die zum letzten rückwärtigen Bereich der sogenannten Luftverteidigungszone West gehörten, einer dem Lager zur Verfügung stand.
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