Hedwig Brüchert: Zwangsarbeit 1939-1945 der "Arbeitseinsatz" von zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in den Regionen des heutigen Landes Rheinland-Pfalz. |
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Die "Ostarbeiter-Erlasse" Trister Alltag der "Ostarbeiter"
Auch wenn alle Lager der Zivilarbeiter der Aufsicht durch die DAF unterstanden und in Sicherheitsfragen durch die Gestapo kontrolliert wurden, konnte die Behandlung der Lagerinsassen von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein. Sie hing stark von der Menschlichkeit und der politischen Einstellung des Firmeninhabers, des Lagerleiters und des übrigen Personals ab. Diese Unterschiede konnten sich in der Qualität des Lageressens, der sanitären Ausstattung der Unterkunft ebenso wie in der Häufigkeit von Bestrafungen oder Meldungen bei der Gestapo zeigen.
Besonders litten die Lagerbewohner unter Ungezieferplagen als Folge der mangelnden Hygiene in den Unterkünften. In den meisten Lagern mussten von Zeit zu Zeit durch Fachfirmen "Entwesungsaktionen" durchgeführt werden. In der Landwirtschaft konnten die "Ostarbeiter" Glück haben und zumindest ausreichend zu essen bekommen. Dies hing vom jeweiligen Arbeitgeber ab. Manchmal entwickelte sich in familiäres, herzliches Verhältnis zwischen den ausländischen Arbeitskräften und den Bauernfamilien. Doch es wird auch oft genug von Schikanen, überlangen Arbeitszeiten und körperlichen Misshandlungen berichtet. Dokument:
Eine ehemalige Zwangsarbeiterin aus der
Ukraine, bei der Ankunft in Deutschland im Jahr 1942 erst 16 Jahre alt,
schickte 2001 dieses Gedicht (hier in deutscher Übersetzung), das
während ihrer Zeit im Fabriklager in Deutschland entstand und das
Heimweh der jungen Mädchen ausdrückt.
Abb.: Ukrainerin in Worms (Wanda F. Soboltynskaja) |
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