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Dr. Benedikt Descourvières: Zwangsarbeit in Deutschland und Worms 1939-1945

Stunde 5 II

Erwartungshorizont
Die Republikaner (M 15d) und das Rechtsbündnis (M 15b) kritisieren mit jeweils unterschiedlicher Akzentuierung massiv den neuen Entschädigungsfond, da er nicht die deutschen Zwangsarbeiter im Ausland berücksichtige. Sie vergessen dabei jedoch die enormen quantitativen Unterschiede. Zudem bezeichnen sie den Fond als Steuerverschwendung und die Bundesregierung als erpreßbar, da sie dem internationalen Druck nachgegeben habe. Es sei überdies schon genug entschädigt und gezahlt worden. Brecher (M 15a) hingegen betont wie Kuczynski die Lücken in der Rückzahlung, da die größte Opfergruppe, die der Zwangsarbeiter aus Osteuropa, bisher fast leer ausgegangen sei, weil die Bundesregierung bis 1990 Zwangsarbeit nicht als faschistisches Unrecht, sondern als üblichen Kriegsumstand definiert habe. Brecher betont die bewußte Ablehnung von Ansprüchen seitens der Bundesregierung, die korrigiert werden müsse. Die Stiftungsinitiative der Deutschen Wirtschaft (M 15c) bestreitet hingegen jeglichen Rechtsanspruch der Zwangsarbeiter auf Entschädigung. Da sich die Unternehmen jedoch ihrer moralischen Verantwortung bewußt seien, hätten sie sich dennoch zu weiteren freiwilligen Zahlungen bereit erklärt.

Vertiefung
Zur Vertiefung der Thematik bereitet der Kurs ein Streitgespräch vor, in dem das Verständnis für die Argumente und deren Überzeugungskraft geschärft wird. Der Arbeitsauftrag und die Gruppeneinteilung werden als Impuls auf einer Folie präsentiert.
Material: M 16

Arbeitsauftrag
" Stellen Sie sich vor, Sie nähmen als Vertreter einer Interessengruppe an einem Spitzengespräch mit dem deutschen Bundeskanzler teil. Bereiten Sie bitte in Gruppen passende Argumente und eine geeignete Gesprächsführung jeweils einer Interessengruppe vor, um danach das Gespräch zu führen."

Gruppe 1: Bundeskanzler
Gruppe 2: Wirtschaftsvertreter
Gruppe 3: Republikaner und /oder Bündnis-Rechts
Gruppe 4: Ausländische Zwangsarbeiter in Deutschland

 

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