Inge Zimmermann: "Ostarbeiter" in Kaiserslautern im Spiegel von Zeitzeugenerinnerungen |
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Unterbringung und Bewachung der ZwangsarbeiterIn aller Eile wurden zusätzliche Baracken erstellt. Immerhin befanden sich in Kaiserslautern im größten Lager am Vogelwoog zeitweise mehr als 3.000 Zwangsarbeiter. Ein Zeitungsartikel berichtete im Oktober 1942 über den Gau Westpfalz: "... 70.000 fremdländische Arbeiter und Arbeiterinnen sind im Gau in 170 Lagern untergebracht." [11] Stellvertretend für viele Rüstungsfirmen in und um Kaiserslautern sei hier der Bauantrag der Firma Zschocke angeführt. "Unterm 6.3.1942 haben wir bei dem Arbeitsamt Kaiserslautern ein
Gesuch zur Aufstellung einer Mannschaftsbaracke in den Maßen 10,08
x 31,43 m für die Unterbringung russischer Zivilarbeiter eingereicht,
welches inzwischen durch den Bevollmächtigten für den Holzbau,
Berlin-Grunewald, am 26.3.1942 genehmigt wurde. Die Baracke wird unterteilt
in: In dieser Baracke war die Unterbringung von 48 Arbeitern geplant. Interessanterweise wird im Lageplan für diese Baracke von einem Gefangenenlager gesprochen. In der Tat wurde die Baracke später nicht nur bewacht, sondern auch durch einen doppelten, zwei Meter hohen Stacheldrahtzaun und einen Schutzgraben gesichert. [13] Das Stadttagebuch gibt Auskunft darüber, dass diese Maßnahmen auch notwendig waren: "Wie von unterrichteter Seite mitgeteilt, versuchen die bei der Eisenbahnausbesserungswerkstatt beschäftigten Russen öfters auszubrechen. So mußte kürzlich auf einen Rudel von etwa 20 Russen Feuer gegeben werden, so daß einige Russen dabei ihr Leben lassen mußten. Einzelfälle dieser Art kommen in letzter Zeit öfter vor. Die Bewachung dieser Lager hat der Schutz und Streifendienst ..." [14] Um eine bessere Bewachung vor allem der in der Landwirtschaft beschäftigten
Arbeiter zu gewährleisten, wurde die Kennzeichnungspflicht der
Zwangsarbeiter eingeführt. Ebenso wie die Juden mussten auch die
Ostarbeiter ein fest aufgenähtes Abzeichen auf der rechten Brustseite
ihrer Kleidung tragen. Betriebsführer und Lagerführer waren
für die Einhaltung dieser Bestimmung mitverantwortlich.
[11] Arbeitermarkt Berlin. Gau
Westmark berichtet. 1.10.42. Stadtarchiv Kaiserslautern. |
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