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Ulrike Winkler: "... sind unsere Gäste und Helfer in der Arbeit gewesen ..."

Vielfältige Recherchen führten im Juli 2002 zu einem Besuch in Kiev bei Jekaterina K., der Witwe von Alexander K. Der Russe war als 16jähriger mit einem Sammeltransport nach Deutschland und in das Durchgangslager des Niederreidenbacher Hofes gekommen. Er blieb dort und arbeitete fast drei Jahre lang für die diakonische Einrichtung. Nach seiner Rückkehr in die Sowjetunion wurde er als Kollaborateur und Verräter betrachtet. Er wurde bis zum Ural gebracht und mußte im dortigen Bergbau arbeiten. Nach wenigen Jahren wurde er freigelassen, zog in die Ukraine, heiratete, arbeitete als Bergmann und wohnte zuletzt in Mariupol.

Briefe der Kreuznacher Diakonie erreichten den schwerkranken Alexander K. noch, sie beantworten wollte er allerdings nicht. An das Foto konnte er sich noch gut erinnern. Es war für das 'Arbeitsbuch für Ausländer' aufgenommen worden, von einem Fotografen in Kirn im Mai 1944. Er sei "wie ein Deutscher zurechtgemacht worden". Das Haar sei ihm nach hinten gekämmt worden, eine Anzugjacke, eine Weste und Krawatte hätten ihn "ordentlich" aussehen lassen. Das weiße Hemd sei allerdings nur eine Attrappe, ein Hemdkrageneinsatz, gewesen.

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