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Hedwig Brüchert: Zwangsarbeit 1939-1945 – der "Arbeitseinsatz" von zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in den Regionen des heutigen Landes Rheinland-Pfalz.

Kriegsende: DP-Lager, Repatriierung, Ehrenfeld Mombacher Waldfriedhof

Abb.: Essensverteilung im DP-Lager Wiesbaden

Unmittelbar nach Kriegsende wurden in den Kasernen der besiegten Wehrmacht von den Alliierten Lager für "Displaced Persons" (kurz "DPs" genannt) eingerichtet. Hier wurden die beim Einmarsch vorgefundenen Ausländer zunächst von amerikanischen und britischen Truppenverbänden nach Nationalitäten zusammengefasst, registriert und verpflegt. In den ersten Wochen kam es an vielen Orten zu Plünderungen, Raub und vereinzelten Racheakten durch einen Teil der so lange entrechteten und ausgehungerten Zwangsarbeiter.

Ab Sommer 1945 übernahm Personal der UNRRA (United Nations Relief and Rehabilitation Administration) die Verwaltung der DP-Lager. Es wurden Schulen eingerichtet, Kulturprogramme organisiert und Selbstverwaltungsorgane in den Lagern eingesetzt.


Abb.: Sowjetisches Ehrenmal auf dem Mainz-Mombacher Waldfriedhof

Schon bald begann die systematische Repatriierung in die jeweiligen Heimatländer. Die Westalliierten hatten mit Stalin vereinbart, alle aus der Sowjetunion stammenden Menschen dorthin zurückzuführen. Im Lauf des Sommers 1945 wurden daher fast alle ehemaligen "Ostarbeiter" und "Ostarbeiterinnen", manchmal gegen ihren Willen, an die Elbe gebracht und der Roten Armee übergeben. In ihrer Heimat waren sie häufig erneut Diskriminierungen ausgesetzt, wurden vom KGB verhört und zum Teil bestraft, da man sie der Zusammenarbeit mit Hitler-Deutschland verdächtigte. Die nach dem Krieg als "staatenlos" geltenden Ausländer lebten oft jahrelang in DP-Lagern und blieben entweder in Deutschland oder wanderten im Rahmen von Ansiedlungsprogrammen nach Übersee aus.

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