M 7Aus einem Interview mit Herrn Otto R., jugendlicher Nachbar des Zwangsarbeiterlagers in Rheindürkheim Die russischen Zivilarbeiter hätten Besuch von Landsleuten erhalten,
die in der Vlasov-Armee auf der Seite der Deutschen gekämpft hätten.
Die Kinder der Russinnen seien im Winter lediglich mit Fußlumpen
und Holzschuhen oder sogar barfuß durch den Schnee gelaufen. Die
Mutter von Herrn R[.] habe Mitleid mit diesen Kindern gehabt und ihnen
ab und an ein Geleebrot gegeben. Auch Herr R[.] selbst habe von dem Acker,
der sich neben seinem Haus befand, den Zivilarbeitern und den Kriegsgefangenen
kleine Kartoffeln oder etwas Kohl gegeben. Die Wachmannschaften des Kriegsgefangenenlagers
hätten dies toleriert. Besonders positiv im Gedächtnis geblieben
sei ihm dabei der Wachsoldat M. aus Griesheim.
Quelle: Brecher, Volker: Kriegswirtschaft in Worms. Kapitel V.2.2. |