Sexuelle Übergriffe

M 23 Bericht des Leiters des Facharbeitersammellagers Charkow von Ende September 1942

"Von Entlausungsanstalten wurden insofern Missstände bekannt, als dort männliche Bedie-nung oder andere Männer sich unter den Frauen und Mädchen im Duschraum betätigten oder herumtrieben - sogar mit Einseifung Dienst taten! - und umgekehrt bei den Männern Frauen-personen, teils Männer längere Zeit in den Frauenduschräumen fotografierten. Da es sich bei der ukr.[ainischen] Landbevölkerung, die in den letzten Monaten hauptsächlich abtranspor-tiert wurde, was den weibl.[ichen] Bevölkerungsteil betrifft, um sittlich sehr gesunde und an strenge Zucht gewöhnte Frauen handelt, muss eine solche Behandlung als Volksentehrung empfunden werden".

Quelle: IMT, Bd. 25, Dok. 054-PS, S. 108-109


M 24 Erinnerung eines ehemaligen niederländischen Fremdarbeiters

"Mit den Russen habe ich immer Mitleid gehabt, die haben wenig zu essen bekommen, viel weniger als wir hatten. Die Mädchen hatten sich nachts bei uns angemeldet, wir durften mal...wenn wir etwas Brot gaben."

Quelle abgedruckt in: Barbara Hopmann [u.a.]: Zwangsarbeit bei Daimler Benz. Stuttgart 1994 (Zeitschrift für Unternehmensgeschichte, Beih. 78) S. 135


M 25 Bericht eines Beamten des Auswärtigen Amtes in Berlin vom 16.8.1943

"Nicht weniger beachtenswert sind die Frauenlager, in denen die Ostarbeiterinnen unterge-bracht sind. Trotz ihres allgemeinen schlechten gesundheitlichen Zustandes haben sie oft schwere und schwerste Arbeit zu verrichten. Um ihr Leben einigermaßen zu verbessern, trei-ben dieselben mit den deutschen Lagerführern und sonstigen Vorgesetzten Unzucht. Es be-steht daher in diesen Lagern oft ein unbeschreiblicher Zustand [...] Wenn man schließlich die Tatsache hervorhebt, dass der ‚Beruf' des Zuhälters in den Lagern sehr ‚gut' entwickelt, und dass Frauen auch bei deutschen Vorgesetzten und den deutschen und ausländischen Arbeiten eine Menge ‚Nebenverdienst' haben, um auf dem ‚schwarzen Markt' Brot und sonstige Le-bensmittel zu kaufen, so hebt man damit nur einen Teil des Vorhanges, hinter dem sich täg-lich unerhörte Zustände abspielen [...]."

Quelle abgedruckt in: Herbert, Fremdarbeiter S. 341

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