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Hedwig Brüchert: Zwangsarbeit 1939-1945 – der "Arbeitseinsatz" von zivilen Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern in den Regionen des heutigen Landes Rheinland-Pfalz.

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In der Weinbaugemeinde Forst (Kreis Neustadt a.d.W.) wurde durch einen anonymen Briefeschreiber eine Winzerfamilie beim NSDAP-Kreisleiter angeschwärzt, verbotenen Kontakt mit Polen zu unterhalten. Der Denunziant schrieb:

"Wissen Sie von den Polenvorgängen in Forst? Von Frau S. und Tochter und zum Teil auch W.! Wissen Sie, daß S. Polen bei sich hatte bis 10 oder 11 Uhr. Wissen Sie, daß dessen Tochter sich Bilder hat machen lassen mit Polen? Wissen Sie, daß Polen bei S. hinten in den Garten reingehen zur Frau und Tochter bei Nacht?? (Dies) und noch mehr hört man in Forst als Tagesgespräch. Kann man da nicht Ordnung schaffen und dem Dorf wieder seinen guten Namen geben! Schnelle Tat wäre am Platze.
Verschiedene Forster Bürger"

Für zwei der verdächtigten Polen, Stanislaw Kaskowiak und Wladislaw Bialek, bedeutete dies das Todesurteil. Sie wurden am 20. Juli 1942 von der Gestapo erhängt.

Quelle: Eginhard Scharf, Quellenzeugnisse zum Umgang von Gestapo und Bevölkerung mit den polnischen Fremdarbeitern in der Pfalz., in: Mitteilungen des Historischen Vereins der Pfalz, 95. Band (1997), S. 401-474 (Zitat: S. 446, aus: LA Speyer Best. H 91 Nr. 5943 fol. 5

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